Die Kriegsenkel-Generation: Wie der Zweite Weltkrieg bis heute nachwirkt

Du bist zwischen ca. 1950.1980 geboren und kennst eine oder mehrere der folgenden Emotionen (Oder du kenn jemandem, dem es so geht): ein tiefes Gefühl der Schwere, Unsicherheit oder Angst? Und du findest jedoch in deinem Leben keinen wirklichen Ursprung für diese Emotionen? Dann kann ich dir versprechen: es gibt einen Weg in die Freude, Leichtigkeit und Sicherheit. 

Denn: Du bist eine der sogenannten Kriegsenkelinnen, also ein Kind der Menschen, die im 2. Weltkrieg Kinder waren bzw. geboren wurden. Und damit ist die Chance relativ hoch, dass diese schweren und einschränkenden Emotionen nicht aus deiner eigenen Biografie stammen, sondern aus den unbewältigten Traumata deiner Eltern und Großeltern.

Denn auch wenn wir denken, dass der Zweite Weltkrieg mittlerweile Jahrzehnte zurückliegt, so sind seine Folgen in vielen Familien bis heute spürbar. Neueste Erkenntnisse aus der Epigenetik und transgenerationalen Trauma-Forschung zeigen, dass Kriegserlebnisse und deren Folgen nicht nur psychologisch, sondern auch biologisch über Generationen hinweg weitergegeben werden können.


Wer sind die Kriegsenkel?

Die Kriegsenkel sind die Nachkommen der Kriegskinder – jener Generation, die während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurde. Ihre Eltern erlebten Flucht, Vertreibung, Bombardierungen, den Verlust von Angehörigen und eine oft emotionslose Erziehung in der Nachkriegszeit. Da viele dieser Erlebnisse nie verarbeitet wurden, wirken sie in den nachfolgenden Generationen auf epigenetischer, psychologischer und familiendynamischer Ebene weiter.


Typische Muster und Symptome der Kriegsenkel-Generation

  • Übermäßige Leistungsorientierung & Perfektionismus – als Strategie, um Sicherheit und Anerkennung zu erlangen.
  • Schuldgefühle & kollektive Scham – oft ohne klaren Bezug zu eigenen Taten, sondern als übernommene emotionale Last.
  • Emotionale Distanz in Familien – Viele Kriegskinder lernten, ihre Gefühle zu unterdrücken, was an die nächste Generation weitergegeben wurde.
  • Schwierigkeiten mit Nähe & Bindung – Kriegstraumatisierte Eltern konnten oft keine stabile emotionale Verbindung zu ihren Kindern aufbauen.
  • Überlebensmuster & Mangelbewusstsein – „Man muss immer vorsorgen, weil alles wieder verloren gehen kann.“

Wenn du dich in diesen Mustern wiedererkennst, kommt hier die gute Nachricht: diese Muster sind nicht unveränderlich – sie können bewusst erkannt und transformiert werden.

Ich nehme mich direkt als Beispiel: Meine Großmutter lag im Jahr 1944 mit meiner Mutter in den Wehen. Meine Mutter kam im Bombenhagel in einem vermeintlich sicheren Geburtenheim zur Welt. Und ich war zu dem Zeitpunkt schon als Eizelle in meiner Mutter existent und damit auch schon in meiner Großmutter. Für mich hatte dieses eine konkrete Erlebnis zur Folge, dass ich Zeit meines Lebens Panik beim „Fliegeralarm“ und bei Böllern bekam. Silvester war der Horror für mich. Bis meine Mutter mir irgendwann beiläufig von ihrer Geburt und den Umständen berichtete und mir auf einmal klar wurde, warum ich mein „Böller-Trauma“ habe. Und somit konnte ich es mit gezielter Ahnenarbeit auflösen. 


Wie kann man als Kriegsenkel transgenerationale Muster durchbrechen?

Wie in meinem Fall kann es passieren, dass uns unsere Eltern Erlebnisse mitteilen, bei denen es bei uns „Klack“ macht. Wenn dies nicht der Fall ist, dann ist es wichtig sich die eigenen Prägungen bewusst zu machen. Und zwar als das, was sie sind: weitergegebene Prägungen und nicht persönlich erfahrene Emotionen. Dazu hilft es sich klar darüber zu werden, welche Ängste oder Muster nicht aus der eigenen Biografie, sondern aus der Familiengeschichte stammen.

Aber auch selbst, wenn du den Ursprung selbst nicht genau bestimmen kannst, kannst du epigenetische Transformation erzielen, beispielweise mit ECHO. Die Methode wurde gezielt dazu entwickelt, um epigenetische Prägungen zu verändern. Dazu gehört auch, dass wir mit dem Ahnenfeld arbeiten. Als Kriegsenkelinnen können wir die Geschichte unserer Ahnen anerkennen und uns gleichzeitig davon loslösen, ohne die Bindung an die Familie zu verlieren.

Dadurch erstehen eine emotionale Selbstermächtigung. So können, anstatt weiterhin in Angst- und Überlebensmustern zu leben, bewusst neue Entscheidungen getroffen werden.


Die Geschichte der Kriegsenkel ist nicht festgeschrieben

Das Phänomen der Kriegsenkel zeigt eindrucksvoll, wie tiefgreifend kollektive Traumata über Generationen hinweg nachwirken – doch es zeigt auch: Wir können diese Muster durchbrechen.

Die Forschung ist eindeutig: Kriegstraumata sind nicht nur psychologisch, sondern auch biologisch verankert – doch mit gezielten Methoden ist es möglich, diese Verbindungen bewusst zu lösen. ECHO ist eine dieser Methoden, die diesen Ansatz gezielt nutzt, um eine nachhaltige Veränderung zu ermöglichen.

Wir tragen die Vergangenheit in uns – aber wir müssen sie nicht weitertragen.

Wir dürfen unsere Zukunft neu schreiben.

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